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Honigbienen in Imkerhand

Wir wollen hier ganz bewusst nur einen kleinen Einblick geben, denn das Thema Honigbiene ist sehr facettenreich und wenn man ins Detail geht doch recht umfangreich. Wenn Sie eine wirklich gut gemachte Online Information mit tiefergehenden Einblicken suchen denn empfehlen wir Ihnen die Anfängerschulung bei den Honigmachern. Sie finden sie hier.

Ein Bienenvolk muss man als Imker immer als Ganzes betrachten. Der Imker sprich dann häufig nicht von Volk sondern vom "Bien". Jeder Bien ist so verschieden wie wir es auch sind. Man kann tatsächlich sagen das jeder Bien einen eigenen Charakter hat. Wenn man den Bien gut beobachten und zuhört zeigen uns die Bienen gewissermaßen was sie brauchen. Das wichtigste Wesen und auch, durch das Erbgut bedingt, Charakter gebend, ist natürlich die Bienenkönigin. 

Um sie dreht sich bei den Bienen sehr viel und doch hat die Königin quasi nichts zu entscheiden. Die Entscheidungen werden durch verschieden Vorgänge im Volk beeinflusst. Die Hauptaufgaben der Königin sind, das Volk durch Pheromone zusammenzuhalten und natürlich für Nachwuchs zu sorgen. Das mit dem Nachwuchs ist ein wahrer Hochleistungsjob, so legt eine Königin in der Hauptzeit ca. 2.000 Eier pro Tag. Das ist in der Masse mehr als ihr eigenes Körpergewicht. Um das zu schaffen "beschäftigt" sie einen kleinen Hofstaat der sie rundum versorgt. Ihre Lebenserwartung kann 3-5 Jahr betragen.

Die Brut wird wiederum von den älteren Schwestern versorgt. Den Ammenbienen sie erzeugen die Nahrung für die Larven aus Honig, Pollen uns Sekret aus ihren Futterdrüsen im Kopf. Die Larven entwickeln sich je nach Geschlecht unterschiedlich schnell. So braucht ein Drohn(männliche Biene) 24 Tage bis sie schlüpft, eine Arbeitsbiene 21 Tage und eine Königin nur 16 Tage. Drohnen gibt es nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr. Da sie nur der Fortpflanzung dienen und sonnst fast keinen Nutzen für das Volk haben, werden sie zum Ende ihrer "Nutzzeit" in der "Drohnenschlacht" zum sterben regelrecht aus dem Volk herausgetrieben. 

Die Arbeitsbienen beginnen ihr Leben als Putzbienen, dann als Ammenbiene/Baubiene, schließlich entwickeln sich ihre Giftdrüsen um eine Wächterin zu werden, zu guter Letzt werden sie zur Flugbiene um Nahrung, Wasser, Pollen und Proplis heran zu schaffen. Die Lebensdauer einer Arbeiterin liegt im Sommer zwischen 35-45 Tagen, im Winter kann sie bis zu 9 Monate betragen.

Der größte Feind der Honigbienen und eine der wichtigsten Aufgaben des Imkers ist die Varoarmilbe. Dieser Parasit saugt an den adulten Bienen und pflanzt sich in der Brut fort. Dabei können auch Vieren übertragen werden, welches die Brut zusätzlich schädigt. Je nach Befallsgrad kann die Milbe das Volk vollständig vernichten. Die Milbe ist auch der Grund dafür, dass es heute kaum noch Honigbienen gibt, die nicht durch Menschen betreut werden. Der Begriff "Bienensterben" stammt ursprünglich aus der Zeit als die Milbe aus Asien eingeschleppt wurde und es noch kaum Behandlungsmöglichkeiten gab. Heute kann man die Milbe mit einem ganzjährigen Behandlungskonzept relativ gut kontrollieren. Dennoch sind die Sterblichkeitsraten im Winter heute höher, was zum Teil an der Milbe liegt.

Der Hauptgrund warum die Biene seit Jahrtausenden als Nutztier gehalten wird ist natürlich der Honig. Es ist wohl jedem Imker nach Jahren noch immer in guter Erinnerung als das erste Mal das "flüssige Gold" aus der Schleuder gelaufen kam. Honig ist bei weitem nicht nur Süßungs-/Nahrungsmittel, viel mehr ist Honig eine lebendes Produkt mit vielen gesunden Inhaltsstoffen. Dies ist aus der Grund warum Honig kühl und im Dunkel gelagert werden sollte. Die im Honig aktiven Enzyme werden durch zu viel Wärme abgetötet. Deshalb sollte Honig nie über 40°C erwärmt werden, schon gar nicht in der Mikrowelle. (schauen sie doch mal bei unseren Mitgliedern nach Honig)

Aber der Imker kann aus dem Bienenstock noch mehr Nutzen ziehen. Das Wachs findet als Kerzen, aber auch in der Kosmetikindustrie und Medizin Anwendung. Auch Pollen lässt sich "ernten" und als Nahrungsergänzung nutzen. Die Antibiotische Wirkung von Proplis lässt sie ebenfalls medizinisch und kosmetisch nutzen. Selbst die Stockluft kann in der Apitherapie(Apis: lat. Honigbiene) zur Asthmabehandlung Anwendung finden. Ebenso Bienengift wird medizinisch genutzt. Der Honig vom Manukabaum aus Neuseeland wird zum Beispiel sehr erfolgreich in der Wundbehandlung mit dem sogenannten "Krankenhauskeim" eingesetzt.  Jedoch, und das sei an dieser Stelle ausdrücklich gesagt, kann die Anwendung auch Allergien auslösen. Deshalb sollte man umsichtig mit den Produkten umgehen und einen Arzt hinzuziehen.

An unserem kurzen Einblick können sie bereits sehen das die Faszination Imkerei noch lange nicht beim Honig aufhört. Die nicht messbaren Dingen kommen dann noch hinzu. Die Imkerei hat zwar immer auch ein stückweit mit Arbeit zu tun, doch gerade als Hobbyimker überwiegt doch der Entspannungseffekt wenn man in der Natur zwischen den schwirrenden Bienen steht und dem Summen lauscht. Wer dann noch tiefer in die Materie einsteigt der landet schnell noch in der Botanik, schließlich sollte man als Imker auch wissen woher die Bienen den Honig holen.

Wenn sie Interesse an der Imkerei bekommen haben oder noch weiter Fragen haben, könne sie sich gerne hier mit uns in Verbindung setzten.